Institut für Psychotherapie e.V. Berlin Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte (Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin) Anerkannte Weiterbildungsstätte (Ärztekammer Berlin)

Wissenschaftliche Forschung

Hier finden Sie Verweise auf wissenschaftliche Studien im psychoanalytischen Kontext und einige Literaturempfehlungen.


Vortrag von Mark Solms, University of Cape Town (2021): What Do Our Brains Do When We Are Dreaming? (Video, 59 min, englisch)

Sigmund Freud was the first scientist to support the popular notion that dreams are meaningful. Fifty years later, the discovery of REM sleep thoroughly discredited the notion. Mark Solms explores the mechanisms behind the dreaming brain and what dreams really mean. He discusses where the research on sleep, generated like clockwork by the ‘mindless’ brainstem, stands today.

Mark Solms has spent his entire career investigating the mysteries of consciousness. Best known for identifying the brain mechanisms of dreaming and for bringing psychoanalytic insights into modern neuroscience, he is director of neuropsychology in the Neuroscience Institute of the University of Cape Town, honorary lecturer in neurosurgery at the Royal London Hospital School of Medicine, and an honorary fellow of the American College of Psychiatrists. This talk was recorded on 4th May 2021.


Johannes Zimmermann, Henriette Löffler-Stastka, Dorothea Huber, Günther Klug, Sarah Alhabbo, Astrid Bock and Cord Benecke (2015): Is It All about the Higher Dose? Why Psychoanalytic Therapy Is an Effective Treatment for Major Depression.

Die Studie untersuchte unter anderem den Einfluss von „Technik“ vs. „Dosis“, also die Frage, ob psychoanalytische Psychotherapien allein aufgrund der längeren Dauer effektiver sind, oder ob die spezifischen psychotherapeutischen Techniken eine Rolle spielen.

Aus dem Abstract: „Key Practitioner Message:
• Psychoanalytic therapy is an effective treatment for major depression, especially in the long run.
• The differential effectiveness of psychoanalytic therapy cannot be fully explained by its higher dose.
• Distinctive features of psychoanalytic technique (e.g., focusing on patients’ dreams, fantasies, sexual experiences or childhood memories) may play an important role in establishing sustained therapeutic change.“


Unser Mitglied Prof. Dr. LudwigKörner hat an der IPU und an der FH Potsdam eine Reihe von Forschungsprojekten, z.B. zur „Eltern-Kind-Beziehung“ oder zu „Frühen Hilfen für Kinder und ihre Familien“ iniitiert und begleitet. Eine Übersicht über die wichtigsten Forschungsprojekte von Prof. Ludwig-Körner finden Sie rechts unter Download als PDF.

Informationen zur aktuellen SKKIPPI-Studie: „Aus langjähriger Erfahrung und internationalen Studien ist bekannt, dass psychische Beschwerden nach der Geburt und frühkindliche Regulationsschwierigkeiten häufig auftretende Belastungen darstellen und dass Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) dabei eine sehr gute Unterstützung und Entlastung für betroffene Eltern und ihre Kinder bietet. In der SKKIPPI Studie wird der Versorgungsbedarf bewertet und der in anderen Ländern schon erforschte Behandlungsansatz nun auch in Deutschland wissenschaftlich evaluiert. […]“


Sven Rabung, Christina Pranjic, Cornelia Stingl, Carola Cropp, Maya Krischer, Klaus-Thomas Kronmüller, Bettina Meisel, Anette Müller, Tanja Müller-Göttken, Günter Reich, Renate Schepker, Annette Streeck-Fischer, Svenja Taubner, Helene Timmermann und Eberhard Windau (2021): Evidenz für psychoanalytisch begründete Verfahren für Kinder und Jugendliche

Zusammenfassung: In Deutschland sind Verhaltenstherapie, psychoanalytisch begründete Verfahren und syste-mische Therapie wissenschaftlich und sozialrechtlich als geeignete Verfahren zur Behandlung von psychischen Störungen anerkannt. Während alle Verfahren den empirischen Nachweis ih-rer Wirksamkeit bei Erwachsenen gemäß definierter Kriterien des „Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie“ als dem offiziellen Gremium, das über die formale wissenschaftliche Anerken-nung von psychotherapeutischen Verfahren in Deutschland entscheidet, erbracht haben, fehlt ein entsprechender Nachweis bei Kindern und Jugendlichen für die psychoanalytisch begrün-deten Verfahren. Vor diesem Hintergrund wurde die empirische Datenlage für psychoanalytisch begründete Verfahren bei Kindern und Jugendlichen auf der Grundlage des Methodenpapiers des „Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie“ (2019; Version 2.9) evaluiert. Als Grundlage zur Identifikation relevanter Studien dienten veröffentlichte Übersichtsarbeiten, die durch eine systematische Literaturrecherche ergänzt wurden. Insgesamt wurden 91 potenziell relevante Studien überprüft, von denen der Großteil jedoch aufgrund formaler Ausschlusskriterien (v. a. nicht störungsspezifisch, keine Kontrollgruppe) nicht weiter berücksichtigt werden konnte. Von den verbliebenen Studien konnten bis zu 26 als Wirksamkeitsnachweise im Sinne des Wis-senschaftlichen Beirats Psychotherapie klassifiziert werden. Diese verteilen sich auf 10 der 18 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie definierten Anwendungsbereiche. Gemäß der vorliegenden Evaluation liefert die vorhandene empirische Studienlage hinreichend Evidenz für die drei versorgungsrelevantesten Anwendungsbereiche (Affektive Störungen; Angststörungen und Zwangsstörungen; Hyperkinetische Störungen und Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen) und belegt damit zugleich die Eignung psychoanalytisch begründeter Verfah-ren für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen.


Prof. Dr. Cord Benecke, Dr. rer. nat. Reinhard Tschiesner, Prof. Dr. med., Dr. phil., Dipl. Psych. Brigitte Boothe, Prof. Dr. med. Jörg Frommer, Prof. Dr. med., Dr. phil., Dipl. Psych. Dorothea Huber, Prof. Dr. phil., Dipl. Psych. Rainer Krause, Prof. Dr. med. Hermann Staats (2011): Die DPG-Praxis-Studie – Vorstellung des Studiendesigns zur Untersuchung von Langzeiteffekten psychoanalytisch begründeter Psychotherapien.

Alle psychotherapeutischen Verfahren müssen sich wissenschaftlicher Evaluation unterziehen. Wissenschaftliche Nutzennachweise sind Voraussetzung sowohl für die Anerkennung als wissenschaftliches Psychotherapieverfahren wie auch für die sozialrechtliche Zulassung und deren Erhalt. […] Die DPG-Praxis-Studie verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: 1) Eine groß angelegte naturalistische Studie zur Überprüfung der Effektivität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit psychoanalytisch begründeter Psychotherapie; 2) Schaffung eines Rahmens, innerhalb dessen einzelne psychoanalytische Institute, Mitglieder, Kandidat*innen oder Gruppen auch zusätzliche Daten erheben und entsprechend eigene Fragestellungen bearbeiten können. (Forum der Psychoanalyse, Juni 2011)


Christiane Steinert, Ph.D., Thomas Munder, Ph.D., Sven Rabung, Ph.D., Jürgen Hoyer, Ph.D., Falk Leichsenring, D.Sc (2017): „Psychodynamic Therapy: As Efficacious as Other Empirically Supported Treatments? A Meta-AnalysisTesting Equivalence of Outcomes“

Objective: Pharmacotherapy, cognitive-behavioral therapy (CBT), and psychodynamic therapy are most frequently applied to treat mental disorders. However, whether psychodynamic therapy is as efficacious as other empirically supported treatments is not yet clear. Thus, for the first time the equivalence of psychodynamic therapy to treatments established in efficacy was formally tested. The authors controlled for researcher allegiance effects by including representatives of psychodynamic therapy and CBT, the main rival psychotherapeutic treatments (adversarial collaboration). Veröffentlichung im American Journal of Psychiatry


Thorsten Jakobsen, Gerd Rudolf, Josef Brockmann, Jochen Eckert, Dorothea Huber, Günther Klug, Tilman Grande, Wolfram Keller, Hermann Staats und Falk Leichsenring (2007): Ergebnisse analytischer Langzeitpsychotherapien bei spezifischen psychischen Störungen: Verbesserungen in der Symptomatik und in interpersonellen Beziehungen

Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wird die Wirksamkeit ambulanter psychodynamischer Langzeittherapie hinsichtlich der Symptomreduktion (im SCL-90-R) und der Reduktion interpersoneller Probleme (im IIP-D) untersucht. Im Besonderen geht es um die Frage der Wirksamkeit analytischer Langzeittherapie bei spezifischen Diagnosegruppen. Die Wirksamkeit wird verglichen mit einer parallelisierten Gruppe tiefenpsychologisch fundierter Therapien. Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 53/2007


Die DPG informiert hier über verschiedene Studien zur Erforschung der psychoanalytischen Ausbildung, u.a. zu Lehranalysen und Supervision.


Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit psychoanalytischer Langzeittherapien und psychodynamischer Kurzzeittherapien bei Kindern und Jugendlichen finden Sie auf den Seiten der VAKJP.


Die Internationale Psychoanalytische Universität Berlin (IPU) informiert hier über ihre breiten Forschungsaktivitäten: www.ipu-berlin.de/universitaet/forschung


Weitere Literaturhinweise:

Leichsenring, F. & Rüger, U. (2004). Wirksamkeit psychoanalytischer Therapien. Randomisierte kontrollierte Studien vs. naturalistische Studien – Gibt es nur einen Goldstandard? Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 50, 203-217.

Leichsenring, F. (2002). Zur Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter und psychodynamischer Therapie. Eine Übersicht unter Berücksichtigung von Kriterien der Evidence-Based Medicine. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 48, 139-162.

Leuzinger-Bohleber, M., Bahrke, U., Beutel, M. et al. (2013). Psychoanalytische und kognitiv- verhaltenstherapeutische Langzeittherapie bei chronischer Depression: die LAC-Depressionsstudie. S.217- 244. In: Leuzinger-Bohleber, M. et al. (Hrsg.), Chronische Depression. Vadenhoek Ruprecht: Göttingen.


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